Panoramablick auf Lahr/Schwarzwald, die Stadt entdecken

Lahr entdecken

Die außerordentliche Lage der Schutterstadt Lahr bietet ein fantastisches Freizeitangebot, viele Sehenswürdigkeiten und magische Orten zum Entschleunigen.

Die Kombination aus historischer Handels- und lebendiger Kulturstadt lockt mit außergewöhnlichen Open-Air-Veranstaltungen, Konzert- und Literaturevents an außergewöhnlichen Orten, modernen Museen und ausgefallenen Galerien sowie Führungen & Kulturgängen zu besonderen Schauplätzen.

Lahr ist geprägt als Stadt für Garten- und Blumenkultur: Neben dem Stadtpark, einer 150-jährigen historischen Parkanlage, erstrahlt das Blumen- und Kulturfestival Chrysanthema in der ganze Welt.

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Imagefilm der Stadt Lahr - Deutsch -

Sehenswürdigkeiten

Innenstadtplan mit markierten historischen Gebäuden in Lahr.
Innenstadtplan "Historische Gebäude" in Lahr
Quelle: Stadt Lahr
Erlebe Lahr: Storchenturm Stadt Lahr, Zeitzeugen aus Stein
Storchenturm in Lahr/Schwarzwald
Quelle: Thomas Sattler

Der Storchenturm ist der Rest einer, um 1218/20 von den Herren von Geroldseck, erbauten Tiefburg in der Lahrer Schutterniederung. Seine mächtigen Bossenquader in der Außenmauer, die noch zahlreiche Steinmetzzeichen aufweisen, dokumentieren die staufische Burgenbaukunst ihrer Zeit. König Friedrich II. hatte persönlich seine Erlaubnis zum Bau der Burg gegeben.

Das ortsansässige Geschlecht der Geroldsecker war Eigentümer der Anlage. In ihrem Vorfeld ließen sich rasch Bauern und Handwerker nieder, deren Siedlung 1278 Stadtrecht erhielt. Ab dem 16. Jahrhundert verfiel die Burg zusehends. Mitte des 18. Jahrhunderts kaufte die Stadt Lahr das gesamte Areal, riss bis auf den Storchenturm alles ab und überbaute das ehemalige Burggelände. Bis 1861 diente der Storchenturm noch als herrschaftliches Gefängnis, heute ist er historisches Wahrzeichen der Schutterstadt. Ursprünglich stand der Storchenturm 19 Meter über der Wasserlinie des Burggrabens. Heute ist das Straßenniveau rund 2,25 Meter höher und das erste Stockwerk unter der Erde.

Als Spiegel eines „goldenen Zeitalters“ im 18. Jahrhundert zeugt ein Ensemble spätbarocker Wohn- und Geschäftshäuser noch heute vom Wohlstand und Aufstieg zahlreicher Handwerksfamilien der Zeit. Wappen mit Zunftzeichen geben Hinweise auf die ehemaligen Bewohner, die sich am Urteilsplatz und an der wichtigsten Stadtdurchfahrt niedergelassen hatten. Die Nähe zu Straßburg und die Verlagerung des Rheintalhandelsweges sind, ebenso wie Einwanderungsbewegungen und die Entfernung zur Landesregierung, Ursachen für das Erstarken Lahrs als Handelszentrum. Neben Textilien gewann insbesondere der Handel mit Lederprodukten, Wein, Kolonialwaren und Handelspflanzen, wie Hanf, Obst, Zichorien und Tabak aus dem Ried im 18. Jahrhundert an Bedeutung.

Häuserreihe im Jugendstil in der Lotzbeckstraße in Lahr: Geschwungene, fließende Linien und geflochte Ranken mit floralen Ornamenten.
Jugendstilensemble Lotzbeckstraße
Quelle: Stadt Lahr/ R. Buck

Das Ensemble wurde 1905 von den Lahrer Architekten Erich Helmrich von Elgott und Erich Tilk gebaut. Kennzeichnend für den Jugendstil schmücken die Gebäude geschwungene, fließende Linien, kunstvoll geflochtene Ranken und florale Ornamente.

10 mal 10 cm große Messingplatten – sogenannte Stolpersteine, eingelassen im Bürgersteig, erinnern an die Deportation Lahrer Bürgerinnen und Bürger aus der Lotzbeckstraße im Zweiten Weltkrieg.

116 Menschen aus dem ehemaligen Landkreis Lahr wurden 1940 in das Internierungslager Gurs deportiert. Die von Gunter Demnig ins Leben gerufene Aktion Stolpersteine zum öffentlichen Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wird in Lahr auf Anregung von Gardy Ruder seit 2004 umgesetzt.

Das Amtsgericht im neobarocken Stil in Lahr.
Amtsgericht Lahr
Quelle: Stadt Lahr / Bamberger

Das Lahrer Amtsgericht wurde 1902 fertig gestellt und ist eines der “sprechendsten Beispiele” historistischer Architektur in Lahr. Die Verwendung des neobarocken Stils verweist auf den ursprünglichen Barock, der als Zeitalter des Absolutismus die Zeit der werdenden Staatlichkeit war. Macht und Autorität sollen hier demonstriert werden, betont durch die erhöhte Lage und das große badische Staatswappen im Giebelfeld.

Ein Gericht “thront” idealerweise oberhalb einer Stadt, denn das Recht hat, im Verständnis des badischen Liberalismus des 19. Jahrhunderts, die höchste Position inne. Nur aus stadtgeschichtlicher Perspektive wird übrigens ein anderes Detail deutlich: Anders als in Lahr üblich, wurde nicht der in den Bergen vorhandene rote Sandstein, sondern der “fremde” gelbe Sandstein verwendet. Das Gericht zeigt sich so von allen Seiten der rein städtischen Sphäre enthoben.

Nachdem das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in den 90er Jahren einer umfassenden Renovierung unterzogen wurde, finden sich dort heute dutzende Belege für die Baukunst um die Jahrhundertwende des 20. Jhd.

Erlebe Lahr: Stadtmuseum Lahr - Tonofenfabrik
Stadtmuseum Lahr - Tonofenfabrik
Quelle: Ronald Buck

Im Februar 2018 eröffnete das neue Stadtmuseum Lahr in der ehemaligen Tonofenfabrik. Das 1896 von dem Lahrer Architekten Carl Meurer für den Fabrikanten C. F. Liermann entworfene Gebäude steht unter Denkmalschutz. Es ist ein typisches Beispiel Lahrer Industriearchitektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Umgebaut zum Museum wurde es durch das Architekturbüro heneghan peng architects, Dublin.

Die Dauerausstellung bietet über drei Stockwerke eine interaktive und multimediale Reise durch die Stadtgeschichte Lahrs von der Römerzeit bis in die Moderne. Besucher können im Laboratorium alte Funde entdecken, an interaktiven 3D-Modellen die einstige Tiefburg und die darum entstandene Stadt Lahr erkunden, im Bürgerbuch von 1356 blättern oder historisches Handwerk kennenlernen. Das Museum bietet verschiedene Führungen und Aktionsprogramme an. Weitere Informationen unter www.stadtmuseum.lahr.de

Erlebe Lahr: Neues Rathaus in Lahr/Schwarzwald
Erlebe Lahr: Neues Rathaus
Quelle: Thomas Sattler

Dem Neuen Rathaus der Stadt Lahr war es ursprünglich nicht in die Wiege gelegt, einmal Sitz der Stadtverwaltung zu werden. Bebaut wurde das Areal 1807 im Auftrag des Lahrer Zichorienfabrikanten Jakob Ferdinand Lenz. Nach einem Brand 1808 wurde es von dem Schnupftabakfabrikanten Carl Ludwig Lotzbeck gekauft, der es nach Entwürfen des badischen Architekten und Städteplaners Friedrich Weinbrenner wieder aufbauen ließ.

Das Gesamtensemble zeigt eine klassizistische Villa mit zwei vorgelagerten Flügeln, in denen sich die Fabrikationsstätten für Schnupftabak befanden. Die Firma Lotzbeck – seinerzeit weltberühmt – wurde 1926 aufgelöst, 1933 zog die Stadtverwaltung in die Gebäude. In den 1960er und 1990er Jahren wurden Teile der Flügelgebäude abgerissen, die Gesamtkomposition dieser typisch frühindustriellen Fabrikanlage ist weiterhin ablesbar.

Das Neue Rathaus beherbergt heute das Haupt- und Personalamt und ist Sitz des Oberbürgermeisters der Stadt Lahr.

Das Alte Rathaus. Heute Sitz des Kulturbüros und der städtischen Galerie.
Das Alte Rathaus
Quelle: Stadt Lahr/M. Bode

Das Alte Rathaus wurde, laut der Jahreszahl im Spitzbogen unter dem Altan, 1608 erbaut oder zumindest tiefgreifend umgebaut.

Kaum ein Bauwerk dokumentiert den Zusammenhang von Verfassungs- und Baugeschichte in Lahr so augenfällig wie das Alte Rathaus.

Erbaut wurde es in den Jahrzehnten um 1500 als ein typisches mittelalterliches Rathausgebäude mit einem offenen Erdgeschoss. In dieser Halle fanden öffentlich die städtischen Gerichts- und Ratsverhandlungen, aber auch der Getreidemarkt statt. Diese Öffentlichkeit der Ratsversammlungen weist die Stadt als eine gleichberechtigte, genossenschaftliche Vereinigung von Bürgern aus.

Anfang des 17. Jahrhunderts wurde das Erdgeschoss weitgehend zugemauert und die Außentreppe mit dem spätgotischen Maßwerkgeländer gebaut. Der Rat tagte nun nichtöffentlich im Obergeschoss, aus dem genossenschaftlichen Ausschuss war “Obrigkeit” geworden. Noch Ende des 17. Jahrhunderts wurde auch das Dach mit einem barocken Volutengiebel geschmückt. Unter dem Giebel ist eine Sonnenuhr des bekannten Nachkriegsstädteplaners Otto Heinrich Strohmeyer mit den Tierkreiszeichen angebracht.

Bis 1933 war das Bauwerk als städtisches Rathaus in Diensten. Heute sind das Lahrer Kulturamt sowie die städtische Galerie im Alten Rathaus zu Hause.

Erlebe Lahr: Stoesser-Fischer-Haus
Erlebe Lahr: Stoesser-Fischer-Haus
Quelle: Thomas Sattler

Das Haus Stoesser-Fischer ist ein eindrucksvolles bürgerliches Wohn- und Geschäftshaus aus dem späten 18. Jahrhundert. Der Straßburger Baumeister Johannes Menhardt und der Steinhauer Johann Georg Heinzler aus dem Elsass erbauten im Auftrag des Schnupftabakfabrikanten Johann Jacob Hugo das im „Zopfstil“ oder „Rokokoklassizismus“ gestaltete Haus.

Das auf dem Zwinger der Stadtmauer erbaute Gebäude spiegelt den Aufstieg des Lahrer Handelsbürgertums in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wider. 1859 kam das Haus in den Besitz von Johann Heinrich Stoesser, der hier die Tuchgroßhandlung Stoesser-Fischer betrieb. Seit 1931 steht es unter Denkmalschutz.

Café Süßes Löchle Verkaufsraum
Café Süßes Löchle
Quelle: Thomas Sattler

Als idealer Abschluss nach einem Stadtrundgang, um noch einmal ein weinig die Luft der Vergangenheit zu schnuppern, bietet sich das denkmalgeschützte Café "Süßes Löchle" im Art Déco Stil am Urteilsplatz an.

Es wurde 1898 gegründet und Anfang der 1920er Jahre und im Jahr 2017 im Art déco renoviert. Seitdem wurde die Inneneinrichtung kaum verändert. In das schmale Haus mit seinen kleinteiligen Schaufenstern führt noch eine alte kleine Eingangstür. Direkt hinter dem Eingang befindet sich der kleine Verkaufsraum, wo Holz- und Glasvitrinen dominieren und die Registrierkasse von 1910 prunkvoll auf der Theke thront. Der sich daran anschließende Gastraum strahlt mit seinen lederbezogenen Bänken Ruhe und Gediegenheit aus.

Im Hinterhaus befindet sich eine bemerkenswerte historische Backstube mit zahlreiche Exponaten zum Back- und Konditorhandwerk seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Beim "Süßen Löchle" handelt es sich um das einzige Café in Baden-Württemberg, das unter Denkmalschutz steht.

Besitzer war in den vergangenen Jahren eine gemeinnützige Aktiengesellschaft, die das Café als ein bürgerschaftliches Projekt sicherte. Inzwischen ist es wieder in privater Hand und darf sich dank umfangreicher Investitionen auf eine lange Zukunft freuen.

Erleben Sie die Geschichte des Cafés als kurzweiliges Hörspiel.